Erzähl von mir mit Lachen
so waren wir doch einst
erzähl die tollsten Sachen
auch wenn du nachher weinst
Ich könnt dich nicht verwinden
stürbe dir hinterher
dagegen Kraft zu finden
brauch ich dich noch viel mehr
Gisela Steineckert
Lieber Jan,
ein Jahr ist nun vergangen- irgendwie verstrichen. Alles würden wir dafür geben- dieses schreckliche Erlebnis ungeschehen zu machen. Die Trauer vergeht nie, sie ist zu unserem ständigen Begleiter geworden. Sie kommt wie aus dem Nichts, wie ein Geschoss, aus Ohnmacht, Traurigkeit und unendlicher Sehnsucht, dass alles kaputt macht. Um nicht ständig über das ,,Warum“ nachzudenken, hat jeder auf seine Art und Weise einen Weg gefunden um irgendwie damit klarzukommen. Das war und ist noch immer sehr schwer und mit vielen Anstrengungen verbunden. Man kann die Leere im Herzen nicht füllen, den Platz der verlorenen Person nicht einnehmen, ein paar nette Worte, sind ein nichts, im Gegensatz zu den vergangenen Ereignissen und den vielen schönen Erinnerungen. Ein einfaches:
„es wird alles gut!“ oder „die Zeit heilt alle Wunden“ reicht nicht aus um die Leere zu füllen!
Jan ich hoffe du weißt, das wir an Dich denken und Dich nie vergessen werden. Eigentlich weiß ich in der Tiefe meines Herzens, dass du auf jeden von uns ein Auge wirfst und mit einem verschmitzten Lächeln die Geschicke lenkst. Du weißt doch- Deine etwas verrückte alte Tante glaubt, dass auf uns noch eine andere „bessere Welt“ wartet. Und Du Jan wartest dort auf uns!
Grüß mir Deinen Onkel und sag Ihm, dass ich Ihn liebe.
Deine Tina-Tante