Draußen ist Marokkoabflugswetter. Die Bäume färben sich gelb, orange und rot. Die Sonne scheint scharf und klar. Der Wind pfeift um die Ohren. Laub fegt über die Straße.

Mal wieder spät dran, wir werden schon abgeholt. Wo ist die Sonnenbrille? Alle Taschen dabei? Ist der Herd aus? Die wichtigsten drei: Schlüssel, Handy, Portemonnaie?

Ab in die S-Bahn zum Flughafen. Was uns wohl erwartet? 30°C und Faulenzen am Strand. Ein bißchen Schadenfreude, dass alle anderen Fahrgäste hierbleiben und arbeiten müssen. Eine Woche Auszeit nach diesem anstrengenden Sommer.

In der Bahn noch schnell das schwerste Gepäck auf die anderen Koffer verteilt. Oh mein Gott, das erste Mal fliegen. Und dann unterwegs mit so vielen Freunden: ob wir uns vertragen, ob sich alle benehmen?

Am Flughafen treffen wir auf den Rest der Bande. Großes Hallo. Alle ein bißchen überdreht. Noch schnell was zu essen besorgen. Überteuertes Baguette mit Käse. Egal, ist ja Urlaub. Und ein paar Klatschmagazine für den Flug. Auf den Parkbänken in der Sonne letzte Pause. Kurzes Facebook-Update: Reisegruppe Orient auf dem Weg.

Wie funktioniert das mit dem Fliegen nochmal? Pass zücken, einchecken. Duty-Free-Schlaraffenland. Unser Flug wird aufgerufen. Schnell, schnell zum Schalter. Lange, graue Gänge, Trepp auf, Trepp ab, noch um eine Ecke, noch eine – einmal den Flughafen in den Katakomben vermessen. Ist das hässlich hier. Warten im Glaskasten mit den anderen Passagieren. Dort steht der Vogel. Wow, das Ding kann also fliegen. Über’s Rollfeld schlurfen. Plätze sichern bei den anderen. Gepäck verstaut, Kaugummi im Mund. Anschnallen. Der Vogel kommt ins Rollen. Abflug.

Draußen ist Marokkoabflugswetter. Drinnen ist alles anders.

Suse

 

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